
Von dort ging es am nächsten Tag weiter zum Lake Taupo. Das ist so das Paradies für alle die, die gerne mal Fallschirmspringen, Bungee jumpen, Jet Boat fahren o.ä. machen wollen. Wir haben nichts davon gemacht, sondern statt dessen eine gediegene Bootstour über den See, bei der wir auch noch Maori Carvings betrachtet haben. Das war jetzt nichts für den Adrenalinspiegel aber man hat gut gesessen, sonnig war´s und von daher i.O.!

Ab Lake Taupo fängt der Thermal Explorer Highway an. Ab da sieht man es überall aus der Erde dampfen, denn die ganze Gegend ist geothermisch aktiv. Ganz interessant aber ich sag mal so: Haste einen Dampfkrater gesehen, haste alle gesehen! :-) Das Wetter hat an dem Tag auch nicht so mitgespielt, so dass wir im Regen durch die „Craters of the Moon“ gelaufen sind und Dampf betrachtet haben.
Schließlich ging es weiter nach Rotorua. Diese Stadt nennt man auch Fartopolis (Furzstadt) denn dort stinkt es einfach überall. Kein Scherz! Rotorua hat einige bekannte Spa´s wo man sich dann freiwillig in so ´nen Miefmodder reinsetzen kann. Haben wir natürlich gemacht! Soll ja gut sein für die Haut, gegen Frauenzipperlein und all sowas. Waren also im bekanntesten Spa, dem Polynesian Spa. Alles open air mit Blick über Lake Rotorua. Das war schon cool. Von unten war´s warm, von oben hat´s geregnet, alles im Dunkeln leicht beleuchtet .. nicht verkehrt. Ich könnte allerdings schwören, dass mein Bikini selbst nach 3 Wäschen immer noch nach dem Mief stinkt. :-)
Weiter ging der Weg zur Bay of Plenty und nach Tauranga. Auf dem Weg kommt man durch DAS Kiwianbaugebiet des Landes. Überall stehen die Plantagen … leider waren die Kiwis noch nicht reif, so dass wir keine frischen kaufen konnten. Aber Ernte ist bald, daher hoff ich einfach mal, dass es dann hier lecker viele Kiwis gibt. Die findet man nämlich nicht immer. Importierte aus Italien (?!) gibt´s hier schon mal, aber wer will die denn?
In Tauranga hat´s so heftig geregnet, dass man noch nicht mal Mt. Maunganui sehen konnte. Somit haben wir uns einfach in den nächsten Starbucks gesetzt und Pläne für die Weiterfahrt geschmiedet. Die ging dann auf die Coromandel Peninsula, die richtig scenic und herrlich war. Das Wetter wurde auch besser und wir sind abends in Coromandel Town angekommen und haben uns im Hostel eingemietet. Das war direkt mit Familienanschluss. Der Hausherr hat uns abends fangfrischen Fisch mit Butternut (Kürbisart) und Kumara (Süßkartoffeln) gekocht. Sooo lecker. Zum Nachtisch gab´s dann auch noch Hokey Pokey (neuseeländisches Eis) mit Passionsfruchtdressing. Satt und zufrieden sind wir da abends ins Bett gefallen.
Am nächsten Tag haben wir die Peninsula erkundet und sind zur Fletcher´s Bay gefahren. Das ist so der abgelegenste Punkt überhaupt, gibt auch nur ne gravel road dahin und zwischendurch mussten wir auch durch ein Wasserloch fahren weil es sonst nicht weiter gegangen wäre. Haben auf dem Weg noch nen Backpacker mitgenommen. Johannes aus Thüringen. Der hat uns auf die Frage, was er am meisten vermisst, verraten, dass er sich am allermeisten auf ne echt thüringische Bratwurst freut wenn er wieder zu Hause ist. War ja klar, oder? :-) War aber ein ganz lustiges Geselle und wir haben ihn in Fletcher´s Bay am Backpackerhostel raus gelassen. Keine Ahnung, wie der da wieder weg gekommen ist. Da war nix los. Da war noch nicht mal einer außer ihm. Zumindest startete dort auch der Coromandel Walkway, von dem wir leider nur ein Stück laufen konnten weil wir relativ spät erst da waren. Aber schön war es trotzdem. Es sah aus wie im Rosamunde Pilcher Land. Grüne Hügel, Meer, Schafe … wie in Cornwall. :-) Leider wurden wir an dem Abend nicht wieder bekocht, so dass wir selber den Kochlöffel schwingen mussten. War aber ok. Haben wir ja schließlich die anderen Abende auch gemacht.
Aus der Mitte des Nichts ging es am nächsten Tag weiter nach Auckland. Horror. Auf einmal so viele Leute um einen rum … :-) … da haben wir dann erstmal einen Kulturschock bekommen. Obwohl Auckland nicht die Hauptstadt von Neuseeland ist, ist sie trotzdem viel größer als Wellington. Und sie hat einen sehr schönen Hafen mit sehr schicken Booten. Da hatte man gut was zu gucken. Da Auckland auch die „City of Sails“ genannt wird, war die Segeltour natürlich Pflicht. So haben wir bei „Pride of Auckland“ die 1,5 stündige Coffee Cruise gebucht. War allerdings leicht enttäuschend weil wir nicht mit dem eigentlich angedachten Boot gesegelt sind, sondern auf dem Boot von so zwei Seebären, die anscheinend hier und da mal ihr Boot zur Verfügung stellen um doofe Touris durch die Gegend zu schippern. Da war die Segeltour in Sydney bedeutend besser. Naja, zumindest gab´s Tee und Muffins. Das gab´s in Sydney nicht. Und es gab Seemannsgarn vom allerfeinsten. Der Kapitano hat Stories erzählt … ob man das so allesglauben konnte?? :-)
Außer einem schönen Fischmarkt, mit grandios leckerem Fish & Chips, hat Auckland jetzt nicht so viel zu bieten. Die Stadt ist auch nicht groß, so dass man relativ schnell durchgelaufen ist. Aber nachdem wir ja aus der Pampa kamen, war das schon mal wieder i.O.! Insgesamt waren wir drei Nächte in Auckland.
Nachdem wir dann genug von Menschen und Ampeln und Autos hatten sind wir weiter Richtung Norden mit Ziel Paihia/Russell in der Bay of Islands gefahren. Auf dem Weg dorthin haben wir in Whangarei noch eine Wanderung zum Wasserfall gemacht, die sehr schön war. Der Wasserfall war tatsächlich auch mal sehenswert. Häufig wird hier nämlich etwas groß angekündigt und schlussendlich ist´s dann gar nicht so toll. Die guten Kiwis neigen schon mal zu Übertreibungen.
Das Hostel, das wir in Paihia bezogen haben, war total super. Das war mehr ne Mischung aus Appartments und Backpackerhostel. Aber weil die Zimmer in den Mehrbettzimmern leider alle belegt waren, haben uns die Besitzer ein Appartment zum Preis des Mehrbettzimmers gegeben. Herrlich. Mal keine Dusche auf dem Gang. Ein eigenes Badezimmer. Ein Fernseher. Ein Kühlschrank. Richtiges Bettzeug. Da definiert man Luxus neu!
Die Stadt, naja, eher das Dorf, ist nicht besonders groß aber sehr schön und man kann viele Wasseraktivitäten machen. Z.B. kann man mit der „On the Edge“ fahren. Das ist der schnellste Katamaran der südlichen Hemisphäre (wieder so ne Übertreibung) und bietet eine 6,5 Stunden Tour zum Hole in the Rock und nach Cape Brett an. Statt der Coffee Cruise in Auckland wären wir besser mal damit gefahren…. Das sah nach Spaß aus. Wir haben aber die Fähre zur anderen Seite der Bucht nach Russell genommen. Russell ist auch so eins der netten kleinen Dörfchen mit alten Häusern im Kolonialstiel, einer Mission, einer alten Kirche und einfach ganz nettem Flair. Nachdem wir uns dort umgeguckt hatten, haben wir noch ein kleines Picknick am Strand gemacht und sind dann wieder mit der Fähre zurück gefahren. Anschließend wollten wir durch einen Mangrovenwald zu den Haruru-Falls laufen. Da es hier aber leider schon relativ früh dunkel wird, hätten wir das zu Fuß nicht mehr geschafft. So sind wir dann nur ein Stück des Weges gelaufen und haben den Rest mit dem Auto gemacht. Gleichzeitig haben wir dabei auch noch einen schicken Outlook gefunden und ich hab einen Blick auf den Golfplatz von Waitangi werfen können. Dort habe ich am folgenden Tag schöne 9 Loch gespielt. Der Platz war wirklich cool. Sehr gepflegt, eine sensationelle Aussicht … schön!
Nachmittags sind wir weiter an die Westküste gefahren. Dort gibt es Kauri-Bäume zu besichtigen. Das sind so die dicksten Bäume überhaupt. War schon ganz nett aber leider hat es geregnet, so dass wir mal wieder im Regen durch den Wald gestapft sind.
Da wir am nächsten Tag noch einen Freund abgeholt haben, der von der Südinsel hoch geflogen ist um mit uns bis nach Cape Reinga zu fahren, mussten wir uns überlegen, wo wir die Nacht bleiben um nicht all zu viel Umweg zu fahren. Schließlich haben wir uns für die Karikari Peninsula nahe der Doubtless Bay entschieden. Das Hostel dort war der absolute Horror. War auch mit Familienanschluss, sah aus wie bei den Flintstones, meine Allergie kam direkt raus … das war nix. Naja, weil wir dort aber erst abends angekommen sind, und es da auch nix anderes gab, haben wir uns entschlossen zu bleiben. Aber wir waren froh, als wir am nächsten Tag dort wieder weg fahren konnten. Der Weg führte dann zum Carrington Club, einem schicken Golfclub. Mehr sowas wie ein Countryclub. Dort habe ich dann auch nochmal 9 Loch gespielt. Auch der Platz war perfekt. Super gepflegt, challenging aufgrund vieler Wasserhindernisse und vielen Bunkern. Das hat echt Spaß gemacht. Nachmittags haben wir dann Khanh am Bus abgeholt und sind nach Pukenui in Northland gefahren.
Von dort startete die Reise am nächsten Tag zum Cape Reinga, dem (fast) nördlichsten Punkt Neuseelands. Man kann auf dem Weg dahin noch auf so einer schicken großen Sanddüne sand boarden. Das haben wir natürlich auch gemacht. War eine sehr sandige Angelegenheit aber hat Laune gemacht. Der Weg nach Cape Reinga ist auch nur ne gravel road. Die wird aber gerade ausgebaut und entsprechend viele Baufahrzeuge fahren da rum. Dazu kommen noch die Busse und die Touris in ihren Leihwagen… da war schon mehr los als auf so manch anderer Straße, die wir gefahren sind. Alternativ zu der Straße kann man auch über den Ninety Mile Beach fahren, der ca. 90km lang ist. Mit Mietwagen ist das aber leider verboten, daher war uns der Spaß nicht vergönnt. Wir haben dort aber trotzdem mal geguckt und selbst am Strand ging es zu wie auf der Autobahn. Da musste man immer links und rechts gucken bevor man den Strand überqueren wollte. Betonmischer, Jeeps, Motorräder, Busse …alles war dabei. Mich hat es schon in den Fingern gekitzelt da auch lang zu fahren, aber man weiß ja nie ob was passiert oder nicht … naja, also haben wir es gelassen. :-/ Stattdessen haben wir da ein Stündchen in den Dünen Power-Napping gemacht. Das war auch nett.
Ja, und dann ging es schon zurück nach Auckland. Haben dort noch eine Nacht verbracht und sind Samstag wieder nach Wellington geflogen. Insgesamt sind wir dann 2.500 km gefahren. Schon eine ganz schöne Strecke. Aber es hat sich gelohnt. Als nächstes ist dann wohl die Südinsel dran. Da werde ich im Juni noch mal sehen, was da so abgeht.
Anbei noch "ein paar" Photos. :-) Sind wirklich nur ein paar, denn ich glaube es gibt insgesamt so 4.000 Bilder.... ja, das kommt schon hin. Einfach auf das Bild klicken und dann kann man sich das Album ansehen.
Cheers
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